Verfasserin: Nele Herrgen
Es ist wieder soweit! Die Tage werden kürzer, die Nächte länger und wir kuscheln uns auf unseren Sofas unter die Decken, die wir zuvor noch in unseren Schränken versteckt haben. Plötzlich wird überall „All I want for Christmas“ abgespielt und da kommt die Frage auf, wie wir die Vorweihnachtszeit so gestalten, dass sie umweltfreundlich und nachhaltig für unser Klima ist. Wir stellen euch hier einige Ideen für die Adventszeit vor.
Passend zur Adventszeit: Ein selbstgemachter Adventskalender
Als Erstes der Klassiker: Jeder kennt ihn und jeder freut sich auf die kleinen Überraschungen, die wir in unseren Adventskalendern finden. Damit am Schluss nicht jede Menge Müll übrig bleibt, empfehlen wir euch, einen wiederverwendbaren Adventskalender z. B. in Form von kleinen Stoffbeuteln zu basteln oder anzuschaffen. Die kleinen Präsente kann man umweltschonend in Zeitungspapier oder altes Geschenkpapier verpacken oder gänzlich unverpackt lassen.
Alternativ und wesentlich günstiger ist es, ein hübsches Glas mit 24 Zetteln zu füllen. Auf jedem steht eine schöne Erinnerung oder eine Eigenschaft, die ihr an der beschenkten Person schätzt. Somit hat sie jeden Tag etwas, das sie zum Lächeln bringt.
Adventskranz basteln
Eine andere Sache, die für viele nicht fehlen darf, sind Adventskränze und Weihnachtsbäume. Obwohl sicher den meisten bewusst ist, wie viele Bäume jährlich für diese lieb gewonnene Tradition gefällt, transportiert und nach einigen Tagen oder Wochen vertrocknet entsorgt werden müssen. Eine einfache Lösung für den Adventskranz wäre es, diesen selbst zu basteln. Ihr könnt mit eurer Familie oder Freunden einen Waldspaziergang machen und geeignete Zweige aufsammeln. Mit diesen stellt Ihr euern eigenen individuellen Adventskranz her und könnt außerdem ein paar schöne Stunden mit den Menschen, die ihr liebt, in der Natur verbringen.
Hier ist ein Link zu einer Anleitung zum DIY für Adventskränze auf dem Blog von SchwesternliebeUndWir, den wir richtig schön finden und wosich auch sonst schön stöbern lässt. Eine gute Alternative ist es auch, sich einen Adventskranz zu kaufen, den man immer wieder verwenden kann, anstatt sich jedes Jahr ein neuen anzuschaffen, dieser kann z. B. aus Ton sein oder aber man kauft sich Kerzenständer in Form weihnachtlicher Figuren.
Was die verwendeten Kerzen betrifft, so sollte man auch bei den leuchtenden Stimmungsbringern genau schauen, wie diese zusammengesetzt sind. Am besten ist Bienenwachs aus regionalen Bio-Imkereien. Aber auch Kerzen aus Sojawachs, Raps- oder Sonnenblumenöl sind umweltfreundliche Produkte. Tatsächlich ist jede nachwachsende Biomasse ein guter Ersatz. Was man nicht benutzen sollte, ist Paraffin. Es entsteht bei der Verarbeitung von Rohöl, handelt sich also um ein Erdölprodukt und hat daher eine schlechte Klimabilanz. Generell ist es von Vorteil, sich von Erdölprodukten fernzuhalten.
Oh Tannenbaum! Worauf wir beim Einkauf achten können
Und nun zum Weihnachtsbaum! Für viele Familien beginnt die Tradition schon mit dem gemeinsamen Auswählen und Kauf des Baums. Sei es auf dem Parkplatz des Supermarktes oder im Stadtwald. Das jährliche Entwirren der Lichterkette und Schmücken, während sich zarter Tannenduft im Wohnzimmer entfaltet, läutet dann Weihnachten so richtig ein. Aber auch hier gibt es ein paar Dinge, auf die man achtgeben sollte.
Als Erstes ist es wichtig zu prüfen, woher der Weihnachtsbaum kommt und ob er ökologisch angebaut wurde. Anbei habt ihr eine Liste zertifizierter Weihnachtsbäume samt einer Erklärung, was es bedeutet, zertifiziert zu sein. Schaut doch mal, was Ihr in eurer Nähe findet und stattet dem Standort einen Besuch ab. So könnt ihr einen pestizidfreien Baum in euer Wohnzimmer stellen.
Wenn es euch allerdings zu teuer ist, jährlich einen Weihnachtsbaum zu kaufen, könnt Ihr auch einen mieten! Tatsächlich gibt es lokale Gärtnereien und Förstereien, die einen Christbaum vermieten, statt zu verkaufen. Auf dieser Website findet ihr alles, was man über das Mieten von Bäumen wissen muss. Von wie es geht, bis wo es in eurer Umgebung möglich ist, zu warum Mieten seine Vorteile hat.
Wichtig ist aber nicht nur der Baum, sondern auch der Weihnachtsschmuck.
Sich für Dekoartikel und andere Kleinigkeiten von der Umwelt inspirieren lassen
Mittlerweile sind die meisten Dekoartikel, die überall im Supermarkt oder Einrichtungshäusern angeboten werden, aus Plastik. Dass Plastik keine gute Idee für uns und unsere Umwelt ist, ist bekannt. Deshalb empfehlen wir, Christbaumschmuck zu basteln. Dadurch bekommt der Weihnachtsbaum nochmal einen persönlichen individuellen Touch und wenn man es als Familienaktion durchführt, steigert das die Vorfreude. Natürlich ist es auch eine Alternative, Schmuck aus anderen Materialien wie zum Beispiel Glas zu kaufen und vielleicht ist der Baum auch schöner ohne Lametta.
Wenn Ihr jetzt noch dazu passende Aktivitäten sucht, schlagen wir einen Spaziergang in der Natur vor. Die gefundenen Dekomaterialien kann man nicht nur für Adventskränze nutzen. So kann z. B. eine Schale voller getrockneter Tannenzapfen wunderschön aussehen. Zum Beispiel könnt ihr Tannenzapfen/-zweige oder einen kleinen Baumstamm, auf den ihr Dekor platzieren könnt, sammeln, um das Haus weihnachtlicher zu gestalten.
Falls Ihr jetzt Ideen braucht, wo ihr spazieren gehen könnt, empfehlen wir euch einen Ausflug in den Leimener Wald. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gelangt man einfach zum Abenteuerspielplatz „Spuk am Wald“. Dort erwartet kleine Menschen neben einem Spielplatz auch ein Tierpark mitten im Wald.
Eine sehr schöne Tour ist es auch, den Hohlweg “Weiße Hohle” bei Nußloch entlangzuwandern. Später kann man im Café Nussecke einkehren, ein beliebtes Café über Nußloch hinaus, wohin Ihr wunderbar vor der Winterkälte flüchten könnt.
Und für diejenigen, die sofort loslegen wollen: Ein lohnender Ausflug ist sicher der Besuch beim Markt der Ladenburger Adventslust. Sie geht noch bis zum 26.11 und offeriert viele Produkte auch aus unserer Region. Wenn Ihr jetzt auf die Weihnachtsmärkte in der Umgebung geht, dann schaut doch einmal, was an regionalen Spezialitäten dort angeboten wird!
Und wie schaut es beim Essen in der Adventszeit aus? Bei der Vorbereitung auf die Festtage dürfen leckere Plätzchen nicht fehlen. Anstelle diese verpackt zu kaufen, könnt Ihr selbst welche backen. Vielleicht probiert Ihr dieses Jahr auch einmal welche, die vegan sind! Oder Ihr kocht gleich ein veganes Weihnachtsessen?
Geschenke nachhaltig gestalten
Beim letzten Tipp geht es um die Sache, die uns jedes Jahr am meistens Freude bereitet und die größte Panik hervorbringen kann: Geschenke!
Was wünschen wir uns? Was schenken wir unseren Freund*innen? Familie? Partner*in? Und wie können wir in dem ganzen Chaos von Geschenkpapier, Schleifen und Klebeband herausfinden, wie man sich am besten umweltfreundlich verhält?
Zunächst einmal, was kann man schenken? Wir wäre es, deinen Beschenkten zu fragen, welche gemeinnützige Organisation er gerne unterstützen würde und ihm eine Spende in seinem Namen zu überreichen? Eine weitere Möglichkeit wäre, einen Gutschein für eine Reparatur z. B. für den Schneider, Schuster oder einen anderen Betrieb zu verschenken. Dies ist sogar in dreifacher Hinsicht nachhaltig: Es schützt Ressourcen, unterstützt das lokale Handwerk und es macht einfach Freude, die Dinge weiter nutzen zu können, die wir so lieben.
Wenn Ihr nun ein Geschenk habt, stellt sich die Frage nach der Verpackung. Das Geschenk in einen hübschen, wieder verwertbaren Stoff einschlagen oder Zeitungspapier wäre hier die umweltfreundlichste Variante. Eine besondere Note könnt ihr setzen, wenn ihr die Zeitung nimmt, die die Person gerne liest oder sogar deren Lieblingsrubrik.
Im Internet findet Ihr verschiedene Anleitungen, wie man Geschenke auch ohne die lästigen Klebestreifen verpacken kann. Dies macht das Auspackerlebnis einfacher und man kann das Papier nochmal benutzen!
Zuletzt ein kleiner Wunsch zur Adventszeit
Wenn wir noch einen Weihnachtswunsch äußern dürfen: Wir von Ökostadt Rhein-Neckar e.V. haben viele Jahre darüber aufgeklärt, wie Lichtverschmutzung uns Menschen und unserer Umwelt zusetzt. Ihr macht eurer Umwelt eine Freude, wenn ihr eure Weihnachts-/Abendbeleuchtung so sparsam wie möglich einsetzt. Wenn ihr eine Zeitschaltuhr und LED-Lichter verwendet, könnt Ihr auch eine Menge Strom sparen. So haben wir alle eine Stille Nacht.
In diesem Sinne wünschen wir euch nun ein wunderschönes Fest!
Hast du noch eigene Idee zu Geschenkverpackungen, DIY-Projekten oder Tipps für Veranstaltungen in der Region? Lass es doch uns und alle Leser*innen wissen und schreib gerne ein Kommentar 🙂